Presse

Pressemitteilung vom 3.9. 2020 zur Aktion: Balance-Akt


Ein Balanceakt – Auf der Suche nach Halt

Wir dürfen … Wir wollen … Wir müssen … unsere Theater wieder öffnen.

Wir dürfen unsere Theater unter bestimmten Auflagen wieder öffnen.

Wir wollen unsere Theater wieder öffnen, weil ihr uns fehlt und wir riesige Lust haben, endlich wieder Theater zu spielen.

Wir müssen unsere Theater öffnen, weil wir Einnahmen brauchen, um unsere Fixkosten zu decken und um unseren Künstlern, Technikern und dem Servicepersonal die Möglichkeit zu geben. endlich wieder Geld zu verdienen.

Aber das wird für die Theater ein Balanceakt.

Wir können die Platzkapazitäten in unseren Häusern nicht voll nutzen, weil wir möchten, dass unsere Besucher sich bei uns sicher fühlt und das auch sind. Weniger verkaufte Karten heißt aber, dass wir bei jeder Vorstellung erhebliche Verluste machen werden, die wir nicht ausgleichen können.

Natürlich fragen wir uns, ob und wie viele unserer Gäste überhaupt zu Indoor-Veranstaltungen kommen wollen und werden. Wie lange werden wir unter diesen Bedingungen wirtschaftlich überleben?

Jedes Theater muss dazu seine eigenen Antworten finden. Aber in ihrer bunten Vielfalt stehen die Freien Essener Theater solidarisch zusammen:

Wir werden wieder öffnen.

Weil wir dürfen, weil wir wollen und weil wir müssen!

Wir hoffen, dass wir Sie und euch im Herbst in unseren Theatern begrüßen dürfen und bedanken bei uns bei allen, die uns bislang ideell und finanziell in dieser Zeit unterstützt haben.

Theater Thesth, Theater Essen-Süd, Rü-Bühne, Theater Freudenhaus, Kleines Theater Essen Studio-Bühne Essen, Theater Courage , Theater only connect, Essener Volksbühne


WAZ/NRZ Essen vom 1.5. 2014.

WAZ-NRZ-1-5-2014

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Pressemeldung der KMI vom 29.4. 2014

Freie Kultureinrichtungen in Essen fordern leistungsgerechte Förderung durch die Stadt

Die kulturelle Marketinginitiative Essen startete ihre Aktion: Freie Szene Essen stärken!

Seit 2006 haben sich zahlreiche freie Einrichtungen und Initiativen aus dem freien Kulturbereich zur kulturellen Marketingintiative zusammengeschlossen. Moderiert wird der Zusammenschluss der mehr als 30 freien Kulturgruppen von dem ehemaligen PR-Berater Peter Cristofolini. Nun hat die Gruppe ein Positionspapier „Essen – Freie Szene stärken“ mit zahlreichen Hinweisen und Forderungen verfasst, dass gerade stadt- und landesweit   an relevante Entscheider und Akteure aus dem Kultur- und Politikbereich verschickt wurde. Tenor des Papiers: Die freie Kulturszene bildet – neben den großen kommunalen Einrichtungen, Theatern und Museen – einen bedeutenden Anteil des Essener Kulturlebens. Ohne sie würde das kulturelle Angebot in der Stadt erheblich eingeschränkt sein und an Vielfalt, Qualität und Quantität deutlich verlieren. Die bisher eher marginale Förderung durch die Stadt steht aber in keinem Verhältnis zur Bedeutung und Leistung der Freien. Um zukunftsfähig zu bleiben und neue Entwicklungen zu ermöglichen, muss sich daher die kommunale Förderung dieses Kulturbereich substantiell verbessern.

Welche Bedeutung der freie Kulturbereich in der Stadt aufweist, macht eine Umfrage aus dem Jahr 2009/2010 deutlich: mehr als 400.000 Besucher wurden in über 2800 Veranstaltungen gezählt. Im Vergleich: in der Spielzeit 2009/2010 fanden in den Spielorten der Theater- und Philharmonie GmbH 919 Aufführungen und Konzerte mit rund 375.000 Besuchern statt.

Schlechte materielle Ausstattung, perkäre Beschäftigung, ein hoher Anteil an Ehrenamtlichkeit  sowie mangelnde Experimentiermöglichkeiten zeichnen die Lage der Freien seit Jahren aus. Nun fordern Sie unter anderem eine Erhöhung des Budgets zur Förderung der Freien Kultur in Essen von bisher 3,5% auf 10% des Kulturetats von zur Zeit 93,2 Mio Euro. Mit den zusätzlichen Mitteln soll die Situation der bestehenden freien  Einrichtungen, Gruppen und Kulturschaffenden entscheidend verbessert, aber vor allem auch neuen und jungen Gruppen und Initiativen Fördermöglichkeiten geschaffen werden. Des weiteren fordert die Initiative der Freien eine bessere personelle Ausstattung des Kulturbüros für Beratung, Information, Marketing und Hilfe beim Sponsoring und bei der Vernetzung.

Finanziert werden sollen die  Maßnahmen aus einer Erhöhung des ohnehin eher kleinen Kulturetats der Stadt. Eine Umverteilung von Mitteln aus dem Etat der Theater- und Philharmonie ist für die Verfasser des Papiers keine Lösung „Die kulturelle Marketinginitiative begreift die unterschiedlichen Produktionsstrukturen von Kunst und Kultur in Essen als eine gemeinsame Kultur- und Kreativlandschaft, die die Identität und das Image der Stadt bedeutend mitprägen“. „In Zeiten, wo trotz kommunaler Finanzkrise für Wirtschaftsbereiche wie die Messe Essen sechsstellige Millionenbeträge verhandelt werden, muss esdaher  auch möglich sein, kreative, dynamische und erfolgreiche Bereiche wie die Freie Kultur in Essen angemessen zu unterstützen. Auch hier entstehen – neben den künstlerischen und kulturellen Leistungen – neue Wertschöpfung, positives Stadtimage und auch neue Arbeitsplätze“, so die Initiatoren.

Zwischenzeitlich hat sich die kulturelle Marketing-Initiative  mit ähnlichen Gruppen aus Berlin, Hamburg und Münster vernetzt. Auch dort wie in vielen anderen Kommunen  ist die Situation der Freien ähnlich prekär, obwohl Städte wie Berlin und Hamburg mit den Aktivitäten der Kreativszene ihr Stadtmarketing betreiben. Aber auch in Essen und im Ruhrgebiet wird mit den freien Gruppen geworben. So schreibt der Regionalverband Ruhr im Informationsportal für die Metropole Ruhr und das Ruhrgebiet: „

Künstler und Kreative sind wichtige Akteure für die Erneuerung des Ruhrgebiets. Sie greifen aktiv in die Gestaltung der Metropolregion ein, geben dem Wandel des Ruhrgebiets Inspiration und Antrieb – und das bereits seit langem. So waren es in vielen Fällen künstlerische Experimente, kreative Zwischennutzungen und mutige Geschäftsideen, welche die Neunutzungen industriekultureller Orte und die Initiierung neuer wirtschaftlicher wie sozialer Entwicklungen ermöglicht haben“
(Quelle:
www.metropleruhr.de. Informationsportal für die Metropole Ruhr und das Ruhrgebiet. Hrsg.: Regionalverband Ruhrgebiet)

Das Positionspapier wird zur Zeit von 23 der wichtigsten freien Einrichtungen und Gruppen in Essen sowie vom Essener Kulturbeirat unterstützt. Weitere Unterstützer sind willkommen.

 

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